Bei winterlichen Temperaturen und stürmischen Böen trafen mein Sohn und ich uns mit 3 anderen Eltern-Kind-Paaren und Lars und Matze von Waldläuferwissen auf dem Vossbarch, und waren sehr froh, dass wir das gemütliche Haus das ganze Wochenende für unser Projekt nutzen konnten. Das Projekt, für das Lars und Matze extra aus dem schönen Extertal angereist waren, war einen klassischen Langbogen und natürlich zugehörige Pfeile aus Rattan-Holz zu bauen.
Am Freitag Abend nach dem Abendessen gab uns Lars bereits eine Einführung in den Bogenbau und erklärte uns, welche Schritte nötig sind, um einen guten Bogen zu bauen.
Am Samstag ging es dann los, indem zuerst die passende Länge des zukünftigen Bogens – passend zum zukünftigen Besitzer des Bogens – hergestellt werden musste. Dann kam der schwierigste Teil: der ca. 5 cm dicke Rundholzstab muss in zwei gleichlange Schenkel unterteilt werden, die mit Hilfe eines Ziehmessers abgeflacht und zu den Enden hin verjüngt werden müssen, um später in diesen Bereichen eine gleichmäßige Biegung herstellen zu können. Dafür muss regelmäßig die Symmetrie und die Stärke der Biegung kontrolliert werden. In der Mitte entsteht der Griff, der ebenfalls abgeflacht werden muss, nur eben auf den beiden anderen Seiten des Stabes.
So entsteht mit viel Geduld die klassische Bogenform. Alle Jungs, aber auch die Mütter und Väter waren schwer beschäftigt – es blieb nur Zeit für gelegentliche Essens- und für die Kinder natürlich für ein paar Spielpausen.
Nach der Fertigstellung des Bogens musste auch noch eine passende Sehne hergestellt werden und natürlich durften auch die Pfeile mit Spitzen aus Metall und den klassischen Federn am Ende nicht fehlen, damit dann am Sonntag alle ihren Bogen an einer Zielscheibe ausprobieren konnten. Manche merkten dabei, dass ihr Bogen durchaus noch auf „Zuwachs“ ausgelegt war, dass also die Armlänge und Muskelkraft durchaus noch wachsen darf, um Pfeile mit der richtigen Power ins Ziel zu bekommen. Auch das Zielen ist natürlich nicht so einfach, aber am Ende waren alle sehr stolz auf ihre Arbeit und konnten sich ein bisschen erschöpft aber auch sehr zufrieden auf den Heimweg machen.
Ein paar Bilder des Kurses findest du bei Lars auf instagram: Lars von Waldläuferwissen
